Die Welt der Rum-Stile ist vielfältig und facettenreich. Von süßem, mildem spanischen Rum bis zu kraftvollem Navy Rum bietet jeder Stil ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

Wer die Welt des Rums betritt, merkt schnell: Rum ist nicht gleich Rum! Von milden, süßen Verführern bis zu kräftigen, würzigen Tropfen hat Rum eine große Bandbreite an Stilen, die maßgeblich durch die Herkunft, Herstellung und Lagerung beeinflusst wird. Hier ein Überblick über die wichtigsten Rum-Stile und ihre Eigenheiten, damit du beim nächsten Thekenschnack mit deinem Wissen glänzen kannst.
Spanischer Rum – Süße Eleganz für Genießer
Spanisch geprägter Rum, auch „Ron“ genannt, hat seine Wurzeln in den ehemaligen spanischen Kolonien wie Kuba, Puerto Rico oder der Dominikanischen Republik. Typisch für diesen Stil sind eher milde und süße Aromen, die durch die Verwendung von Melasse (ein Nebenprodukt der Zuckerproduktion) und häufig durch die Lagerung in Ex-Bourbon-Fässern entstehen. Oft wird der Rum im gereift, was ihm eine angenehme Weichheit und eine harmonische Süße verleiht. Ideal für Einsteiger und Liebhaber von sanften, weichen Rums.
Typisch für den spanischen Stil: Flor de Caña, Diplomatico, Zacapa

Englischer Rum – Kräftig und komplex im Geschmack
Im englischen Stil hergestellte Rums stammen aus ehemaligen britischen Kolonien wie Jamaika, Barbados und Guyana. Hier wird oft eine sogenannte Pot-Still-Destillation verwendet, die dem Rum einen kräftigen, aromatischen Charakter verleiht. Die Rums sind meist schwerer, würziger und haben Noten von dunkler Schokolade, Tabak und tropischen Früchten. Dieser Stil ist für erfahrene Rum-Liebhaber und diejenigen, die komplexe und intensivere Aromen schätzen.
Typisch für den englischen Stil: Appleton Estate, Pusser’s, Mount Gay
Französischer Stil – Rhum Agricole und natürliche Aromen
Rhum Agricole ist das Aushängeschild des französischen Stils, das hauptsächlich auf den französischen Antillen (Martinique, Guadeloupe) produziert wird. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rum-Stilen wird Rhum Agricole direkt aus frischem Zuckerrohrsaft und nicht aus Melasse hergestellt. Das Ergebnis? Ein eher grasiges und florales Aroma, das die Frische des Zuckerrohrs widerspiegelt. Dieser Stil ist weniger süß, dafür aber intensiv und charaktervoll – perfekt für Kenner und Experimentierfreudige, die den natürlichen Geschmack des Zuckerrohrs lieben.
Typisch für den französischen Stil: Rhum Clément, Rhum J.M., Trois Rivières
Navy Rum – Der kräftige Seemanns-Rum
Eine besondere Kategorie ist der Navy Rum. Ursprünglich für die britische Marine destilliert, handelt es sich bei Navy Rum oft um einen Blend verschiedener Rum-Sorten, die ihm seine charakteristische Stärke und Würzigkeit verleihen. Navy Rum wird oft aus Rums unterschiedlicher Herkunft (meist britischer Stil) kombiniert und auf höhere Trinkstärke gebracht. Das Ergebnis ist ein besonders kräftiger, oft sehr dunkler Rum, der perfekt für den puren Genuss oder als Basis für Cocktails ist.
Typisch für Navy Rum: Pusser’s Navy Rum, Black Tot

Overproof Rum – Stark und aromatisch intensiv
Ein weiterer interessanter Stil ist der sogenannte Overproof Rum. Mit einem Alkoholgehalt von häufig über 50 % bis hin zu 75 % ist dieser Rum nichts für schwache Nerven. Aufgrund des hohen Alkoholgehalts ist Overproof Rum kräftig, aromatisch und besonders intensiv. Er wird gerne als „Kick“ in Cocktails verwendet und sollte pur nur mit Vorsicht genossen werden.
Typisch für Overproof Rum: Wray & Nephew, Plantation O.F.T.D., Rum Fire

Ob süß, kräftig oder naturbelassen – die verschiedenen Stile bieten für jeden Geschmack das passende Erlebnis. Entdecke die Vielfalt des Rums und finde heraus, welcher Stil dein Favorit ist. In der nächsten Runde Thekenschnack weißt du genau, mit welchem Stil du deine Freunde beeindrucken kannst!
