
Mezcal ist das Herzstück der mexikanischen Agavenkultur und erzählt eine faszinierende Geschichte aus Tradition, Handwerkskunst und einzigartiger Vielfalt. Als besondere Spirituose steht Mezcal für Aromen und Herstellungsweisen, die eng mit der Landschaft und Kultur Mexikos verbunden sind. Doch was macht ihn so einzigartig, und welche Details verbergen sich hinter seiner Herstellung und den zahlreichen Sorten?
Herkunft – Wo Mexikos Agaven gedeihen
Die Wiege des Mezcals liegt in Mexiko, insbesondere in Oaxaca, wo etwa 85% des weltweit produzierten Mezcals entstehen. Diese Region bietet ideale Bedingungen für das Wachstum verschiedener Agavenarten, darunter Espadín, eine der am häufigsten verwendeten Sorten, sowie wildwachsende Arten wie Tobalá oder Tepeztate. Weitere bedeutende Mezcal-Regionen umfassen Durango, Guerrero, Puebla, San Luis Potosí und Zacatecas, die jeweils einzigartige klimatische und geologische Bedingungen bieten. Diese Vielfalt der Böden und Mikroklimata beeinflusst die Aromen des Mezcals erheblich, sodass jeder Tropfen die Landschaft seiner Herkunft widerspiegelt.
Agaven-Sorten – Die Vielfalt der Aromen
Ein herausragendes Merkmal des Mezcals ist seine Vielfalt an Agavenarten, aus denen er gewonnen wird. Zu den häufigsten Sorten zählen:
Espadín: Die am häufigsten kultivierte Agave für Mezcal. Sie ist pflegeleicht und liefert einen robusten, leicht fruchtigen Geschmack, der oft als Basis für viele Mezcal-Marken dient.
Tobalá: Eine wildwachsende, kleinere Agavensorte, die für ihren besonders aromatischen, fast blumigen Geschmack bekannt ist. Sie wächst nur in den Bergen und benötigt bis zu 15 Jahre Reifezeit, was sie zu einer seltenen Delikatesse macht.
Tepeztate: Ebenfalls wildwachsend und äußerst langlebig, benötigt Tepeztate oft über 25 Jahre, um vollständig zu reifen. Der daraus gewonnene Mezcal ist intensiv, mit erdigen und mineralischen Noten.
Madre-Cuishe: Eine weitere wildwachsende Agave, die durch ihre Zylinderform auffällt und einen besonders grasigen und pflanzlichen Charakter verleiht.
Die Wahl der Agavensorte hat großen Einfluss auf das Endprodukt und erlaubt es, eine Vielzahl an Geschmacksrichtungen zu erkunden – von fruchtig und blumig bis hin zu erdig und rauchig.
Die Herstellung – Traditioneller Prozess in Handarbeit

Die Herstellung von Mezcal ist ein kunstvolles Handwerk, das in vielen Regionen Mexikos noch nach jahrhundertealten Methoden praktiziert wird. Der Prozess beginnt mit der sorgfältigen Ernte der Agaven, wobei die Blätter entfernt werden, sodass nur das Herz der Pflanze, die sogenannte Piña, übrigbleibt.
Räuchern und Backen: Die Piñas werden in traditionellen Erdöfen langsam gebacken. Diese werden in die Erde eingegraben, mit Steinen ausgekleidet und mit Holz und heißen Kohlen beheizt. Die Agavenherzen werden auf die heißen Steine gelegt, mit Blättern bedeckt und für mehrere Tage gebacken. Dieser Vorgang verleiht dem Mezcal seine charakteristische Rauchigkeit, die ihn von anderen Spirituosen abhebt.
Zerkleinern: Nach dem Backen werden die Piñas traditionell mit einem Steinrad, dem sogenannten Tahona, zerkleinert, das von einem Maultier oder Pferd gezogen wird. Alternativ kommt ein Holzhammer zum Einsatz. Diese Methode bewahrt das Aroma und ermöglicht eine schonende Verarbeitung.
Fermentation: Die zerkleinerten Agavenstücke werden in Holzfässern oder Erdgruben fermentiert, wo die natürlichen Hefen ihre Arbeit beginnen. Dieser Prozess kann mehrere Tage bis Wochen dauern und trägt entscheidend zur Entstehung der komplexen Geschmacksprofile bei.
Destillation: Der fermentierte Agavensaft wird anschließend in kupfernen oder oft auch in lehmverkleideten Brennblasen destilliert. Eine doppelte Destillation ist üblich, um den Alkoholgehalt zu regulieren und die Aromen weiter zu verfeinern. In einigen Fällen wird der Mezcal sogar dreifach destilliert, was ihm zusätzliche Komplexität verleiht.
Sorten und Stilrichtungen des Mezcals
Mezcal lässt sich in verschiedene Stilrichtungen unterteilen, die sich in Geschmack und Herstellung unterscheiden:
Joven: Ein junger Mezcal, der nach der Destillation ohne Reifung in Flaschen abgefüllt wird. Diese Sorte besticht durch frische, kräftige Aromen der Agave und eine prägnante Rauchigkeit.
Reposado: Dieser Mezcal reift zwischen zwei Monaten und einem Jahr in Holzfässern. Die Fasslagerung fügt sanfte Vanille- und Holzaromen hinzu und mildert die Schärfe.
Añejo: Für mindestens ein Jahr gelagert, gewinnt Añejo-Mezcal an Tiefe und Komplexität. Die Fassreifung bringt Noten von Karamell, Eiche und Gewürzen hervor und verleiht dem Mezcal einen weichen, abgerundeten Charakter.
Der Charakter des Mezcals – Ein Stück Mexiko im Glas
Jeder Schluck Mezcal erzählt eine Geschichte von Handwerkskunst und Tradition. Das Zusammenspiel aus wildwachsenden Agaven, dem aufwendigen Räucherprozess und der Fermentation verleiht ihm eine unverwechselbare Persönlichkeit. Mezcal ist nicht nur ein Getränk – es ist eine Verkörperung der mexikanischen Kultur, der Landschaft und der Hingabe jener, die ihn herstellen.
Egal ob pur genossen oder in Cocktails – Mezcal bietet eine faszinierende Vielfalt an Aromen und Nuancen, die Kenner und Genießer gleichermaßen begeistert. Erleben Sie die Essenz Mexikos mit einem Glas Mezcal und entdecken Sie, warum diese Spirituose weit mehr ist als nur ein Trend: Mezcal ist eine echte Offenbarung für die Sinne und eine Hommage an Mexikos Agavenkultur.
Salud!
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