Genever – Der Urvater des Gins

Lesedauer 2 Minuten
Genever kaufen – traditioneller Wacholderbrand aus den Niederlanden

Ein Schluck in die Vergangenheit gefällig? Wenn Gin der hippe, moderne Cousin ist, dann ist Genever der coole, leicht schrullige Großvater, der jede Menge Geschichten im Gepäck hat. Genever – oft auch Jenever genannt – ist der Ursprung, der Beginn der Wacholderliebäuglei. Aber was genau steckt hinter diesem ehrwürdigen Tropfen, und warum ist er nicht einfach “Gin auf Alt”?

Die Geschichte des Genevers – Eine Reise in die Vergangenheit

Genever Geschichte – vom Heilmittel zur Spirituose

Genever kommt, wie so viele gute Dinge, aus den Niederlanden. Bereits im 16. Jahrhundert begann man dort, Wacholderschnaps zu destillieren – nicht unbedingt als Party-Getränk, sondern als Medizin! Die damaligen Ärzte glaubten, dass Wacholder bei allerlei Beschwerden hilft. Ob es wirkt? Wer weiß. Aber geschmeckt hat’s auf jeden Fall. Später wurde das Rezept von den Engländern aufgegriffen und – zack – der Gin war geboren. Doch Genever blieb im Herzen der Niederländer und Belgier fest verwurzelt.

Was macht Genever anders als Gin?

Während Gin oft mit allerlei Botanicals bzw. „Drogen“ und Aromen daherkommt, bleibt Genever seiner Tradition treu. Die Basis ist ein sogenannter “Maltwine” oder “Moutwijn” – ein Kornbrand aus Roggen, Weizen und Gerste, der ihm eine runde, fast malzige Note verleiht. Wacholder ist natürlich auch dabei, aber eher als dezente Begleitung statt als Hauptdarsteller, wie es beim Gin der Fall ist. Genever gibt’s in zwei Hauptvarianten: “Jonge” (jung) und “Oude” (alt). Keine Sorge, das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit dem Herstellungsstil. “Jonge” Genever ist leichter und klarer, während “Oude” Genever eher erdig und komplex schmeckt, dank eines höheren Anteils an Maltwine.

Die Herstellung – Ein Blick ins Brennkessel-Labor

Genever-Herstellung ist eine Wissenschaft für sich. Alles beginnt mit dem Korn. Nach einer intensiven Fermentation wird das Getreide destilliert, was den Maltwine ergibt – quasi das Rückgrat des Genevers. Dieser wird anschließend mit Wacholderbeeren und manchmal auch anderen Kräutern und Gewürzen versetzt. Anders als beim Gin wird hier jedoch weniger Wert auf Vielfalt in den Botanicals gelegt. Der Fokus liegt auf der malzigen Basis und dem subtilen Wacholderaroma, das den Genever so einzigartig macht.

Genever vs. Gin – Eine Geschmacksexplosion mit Stil

Wenn man Gin und Genever nebeneinanderstellt, ist der Unterschied klar: Gin ist spritzig, frisch und kräuterlastig – perfekt für einen G&T an einem heißen Sommertag. Genever hingegen ist wärmer, runder und voller Körper, fast schon ein kleines Schlückchen Geschichte im Glas. Perfekt für Genießer, die den etwas weicheren, getreidelastigen Geschmack schätzen und ein wenig Nostalgie im Glas suchen.

Warum Genever eine (oder zwei) Runden wert ist

Genever wird traditionell in ein Tulip-Glas eingeschenkt

Genever mag vielleicht nicht der auffälligste Drink im Regal sein, aber er ist definitiv einer der spannendsten. Seine Geschichte, sein Geschmack und die Art der Herstellung machen ihn zu einem faszinierenden Genuss. Ob pur, als “Kopstoot” (einem Shot neben dem Bier, wie die Niederländer es lieben) oder als Basis in einem Cocktail – Genever ist ein echtes Erlebnis. Also: Nimm dir die Zeit und probiere den Urgroßvater des Gins. Du wirst es nicht bereuen!

Weiterlesen:

  • Eine Übersicht über verschiedene Genever-Sorten gibt’s auf Conalco.

Proost!

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