Absinth – Vom “Grünen Fee”-Mythos zur modernen Renaissance

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Ein stilvoll arrangiertes Absinth-Tasting-Setup mit klassischem Absinth-Glas, perforiertem Löffel und Zuckerwürfel, bereit für das traditionelle Absinth-Ritual.

Absinth oder auch Absinthe – schon das Wort versprüht ein geheimnisvolles Flair. Einst verpönt, später verboten und heute wieder in aller Munde: Kaum ein Getränk hat eine so faszinierende Geschichte wie die sogenannte “Grüne Fee”. Was steckt hinter dem Mythos, wie wird Absinth hergestellt, und warum sollte man sich beim Genuss Zeit lassen? Tauchen wir ein in die Welt eines der ikonischsten Spirituosen der Barkultur!

Eine kurze Geschichte des Absinths

Die Reise der Grünen Fee beginnt im späten 18. Jahrhundert in der Schweiz, genauer gesagt in Val-de-Travers. Dort experimentierte eine gewisse Madame Henriod mit Wermut, Anis und Fenchel – die Geburtsstunde des Absinths. Seinen großen Durchbruch feierte das Getränk jedoch im 19. Jahrhundert in Frankreich, wo es als Inspirationsquelle für Künstler wie Van Gogh, Toulouse-Lautrec und Hemingway diente. Doch mit Ruhm kam auch der Fall: Der übermäßige Konsum und der Ruf, halluzinogene Wirkungen hervorzurufen, führten in vielen Ländern zum Verbot. Erst Ende des 20. Jahrhunderts erlebte der Absinth eine Renaissance – und mit ihm die Leidenschaft für traditionelle Handwerkskunst.

Herstellung – Ein Kunstwerk in Flaschen

Die Herstellung von Absinth ist so raffiniert wie die Legenden, die ihn umgeben. Herzstück ist der Wermut, der zusammen mit Anis, Fenchel und weiteren Kräutern mazeriert wird. Danach folgt eine sorgfältige Destillation, die den charakteristischen Geschmack und die Klarheit des Getränks sicherstellt. Viele Absinthes erhalten ihre grüne Farbe durch die Zugabe von Pflanzen wie Melisse oder Ysop – und nein, das ist kein Hexenwerk, sondern pure Pflanzenkunde.

Der Clou: Moderner Absinthe muss strenge EU-Vorschriften einhalten, insbesondere in Bezug auf den Gehalt des berüchtigten Thujons – das Molekül, das dem Getränk einst den Ruf eines “Halluzinogens” einbrachte. Keine Sorge, heutige Produkte sind völlig sicher und dürfen bedenkenlos genossen werden.

Der richtige Genuss – Ritual mit Stil

Ein traditionelles Absinth-Ritual mit speziellen Absinth-Löffeln, auf denen Zuckerwürfel liegen, während kaltes Wasser aus einer Absinth-Fontäne langsam darüber tropft. Die Gläser füllen sich mit milchig-trübem Absinth, während sich die Aromen entfalten.

Absinth trinkt man nicht einfach so – man zelebriert ihn. Das klassische Ritual? Ein Schluck Absinth wird mit kaltem Wasser und einem Zuckerwürfel vermählt. Dabei tropft das Wasser langsam über einen speziell perforierten Löffel, der den Zucker ins Glas gleiten lässt. Das Resultat ist eine milchig-weiße Verwandlung, die sogenannte Louche. Dieses Ritual betont die Aromen und sorgt dafür, dass die Spirituose perfekt ausbalanciert ist.

Mutige dürfen auch Cocktail-Klassiker wie den “Sazerac” ausprobieren, bei dem Absinth für das gewisse Etwas sorgt.

Vom Mythos zur Barkultur

Heute hat Absinth seinen Platz in der gehobenen Trinkkultur zurückerobert. Er ist kein mystischer Dämon mehr, sondern eine Spirituose, die für Qualität, Tradition und Raffinesse steht. Von der kleinen Brennerei bis zur modernen Bar – die Grüne Fee zeigt sich facettenreicher denn je.

Probier die Grüne Fee!

Wenn du Absinth probierst, tauchst du in eine Welt voller Geschichte, Aromen und Rituale ein. Es ist eine Spirituose, die nicht nur getrunken, sondern zelebriert wird. Also, worauf wartest du? Nimm dir die Zeit, die Grüne Fee zu entdecken – vielleicht inspiriert sie auch dich zu deinem nächsten kreativen Meisterwerk.

Cheers!


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