Die Kunst der Gin-Herstellung eröffnet eine Welt voller Aromen und Charakter. Von London Dry über New Western bis zu Sloe Gin – jeder Stil erzählt seine eigene Geschichte und bringt einzigartige Geschmackserlebnisse ins Glas.

Gin ist längst mehr als nur der klassische Begleiter von Tonic – für viele ist er ein Erlebnis für die Sinne und Ausdruck von Kreativität in einem Glas. Doch Gin ist nicht gleich Gin und hinter den komplexen Aromen, die uns verführen, steckt mehr als eine Herstellungsweise. Tauchen wir ein in die Welt der Brennmethoden und finden heraus, was die eine Gin-Flasche von der anderen unterscheidet.
Die verschiedenen Methoden der Gin-Destillation

Pot-Still-Verfahren – Der würzige Klassiker
Die gebräuchlichste Methode in der Gin-Herstellung ist das sogenannte Pot-Still-Verfahren. Hierbei werden Wacholderbeeren und andere Botanicals in einem Brennkessel mit neutralem Alkohol mazeriert – das heißt, sie ziehen über eine gewisse Zeit ein und geben so ihre Aromen ab. Anschließend wird die Mischung erhitzt und destilliert. Das Ergebnis: Ein intensiver, oft würziger Gin, der die Charakterzüge der Botanicals voll zur Geltung bringt.
Column-Still-Verfahren – Der feine Unterschied
Eine raffiniertere Variante ist das Column-Still-Verfahren, bei dem der Alkohol kontinuierlich durch eine Kolonne fließt und so besonders schonend destilliert wird. Oft wird hier auf eine zweite Stufe gesetzt: Die Dämpfe des Alkohols ziehen über einen sogenannten „Gin-Korb“ voller Kräuter, Früchte und Gewürze und nehmen die Aromen auf, ohne dass die Botanicals direkt im Alkohol liegen. So entstehen feinere, leichtere Gins mit subtilen Nuancen – ideal für jene, die es etwas weniger wuchtig mögen.
Vakuum-Destillation – Der frische Twist
Eine der neuesten und innovativsten Methoden ist das Vakuum-Destillationsverfahren. Hierbei wird der Alkohol in einem Unterdruck-Umfeld destilliert, wodurch niedrigere Temperaturen ausreichen, um die Aromen herauszulösen. Diese Methode bewahrt besonders empfindliche und frische Aromen, weshalb Vakuum-destillierte Gins oft fruchtiger und leichter wirken. Perfekt für alle, die Gins mit einer frischen, klaren Note suchen.
Cold-Compound – Der rustikale Rebell
Ein ganz besonderer Weg zur Gin-Herstellung ist die Cold-Compound-Methode. Hierbei werden die Botanicals nach der Destillation in den Gin eingelegt, um Geschmack und Farbe abzugeben – ohne erneute Destillation. Dieser „Bathtub Gin“ mag nicht die Eleganz eines destillierten Gins haben, dafür punktet er mit seiner rustikalen Art und kräftigen Aromen. Für alle, die das Unkonventionelle lieben!
Jede Methode bringt ihren eigenen Charakter mit sich und bietet Gin-Liebhabern immer wieder neue Entdeckungen. Egal, ob würzig, floral, fruchtig oder frisch – das nächste Glas Gin ist eine Gelegenheit, nicht nur zu genießen, sondern auch auf Spurensuche zu gehen und die Kunst der Herstellung zu schmecken.

Gin-Stile im Überblick – Von klassisch bis modern
Gin bietet eine reiche Vielfalt an Stilen, die jeden Drink zu einem kleinen Abenteuer machen. Ob klassisch-wacholderbetont, süßlich oder exotisch-aromatisch – hier ein Guide durch die Welt der Gin-Stile, von London Dry und Plymouth bis zu New Western und Flavored Gin. So findet jeder die passende Basis für den nächsten Gin Tonic oder Cocktail.
London Dry Gin – Der Klassiker mit Charakter
London Dry Gin ist die traditionelle Wahl für puren, unverfälschten Gin-Genuss. Obwohl er nicht aus London stammen muss, unterliegt er strengen Regeln: Die Botanicals werden ausschließlich während der Destillation hinzugefügt, und nachträgliche Zusätze wie Zucker sind tabu. Dadurch bleibt London Dry glasklar und trocken, mit Wacholder im Vordergrund und meist nur einer leichten Zitrusnote. Für Fans klassischer Cocktails wie den Martini oder den Gin Tonic ist London Dry die ideale Wahl.
Dry Gin – Der Allrounder ohne Zusatz von Zucker
Dry Gin ist ähnlich wie London Dry Gin, jedoch flexibler in der Herstellung. Der Fokus auf den Wacholder bleibt, doch bei Dry Gin dürfen nach der Destillation noch Aromastoffe hinzugefügt werden, solange diese natürlich sind und kein Zucker verwendet wird. Diese kleine Freiheit erlaubt eine größere Geschmacksvielfalt, was Dry Gin ideal für Cocktails und kreative Drinks macht. Wer Wacholder liebt, aber auch gern Neues ausprobiert, wird bei Dry Gin fündig.
Plymouth Gin – Die besondere Regionalnote
Plymouth Gin ist ein geschützter Gin-Stil und darf nur in Plymouth, England, hergestellt werden. Er ist ähnlich wie London Dry Gin, jedoch mit einem weicheren, erdigen Geschmacksprofil und weniger dominanter Wacholdernote. Oft kommen hier auch Wurzeln und Gewürze intensiver zur Geltung, was ihm eine runde, fast cremige Textur verleiht. Plymouth Gin wird besonders in klassischen Cocktails wie dem Gin Basil Smash geschätzt und bietet eine spezielle Note für Genießer.
Distilled Gin – Der flexible Allrounder
Distilled Gin wird nach einem ähnlichen Verfahren wie London Dry hergestellt, doch erlaubt diese Kategorie auch die Zugabe natürlicher Aromen nach der Destillation. So können exotische oder komplexere Geschmackskombinationen kreiert werden, ohne auf die Klarheit eines klassischen Gins zu verzichten. Distilled Gin ist perfekt für all jene, die Abwechslung lieben und auch mal etwas mutigere Gin-Kreationen probieren möchten.
New Western Gin – Die moderne Interpretation
New Western Gin, oft auch New Western Dry genannt, rückt Wacholder in den Hintergrund und bringt andere Aromen in den Fokus. So entstehen fruchtige, florale oder würzige Gins, bei denen der Wacholder nur noch eine leichte Unternote bildet. Dieser Stil, der die moderne Bartender-Szene begeistert, ist für Gin-Liebhaber, die neue Aromen entdecken möchten und kreative Cocktails lieben.
Old Tom Gin – Der süße Verführer
Old Tom Gin ist die perfekte Wahl für alle, die es gern etwas süßer mögen. Der Stil stammt aus dem 18. Jahrhundert und enthält eine leichte Süße, die ihm einen weichen, vollmundigen Geschmack verleiht. Old Tom wird oft in Cocktails wie dem Tom Collins verwendet und ist ideal für Gin-Einsteiger oder alle, die einen Gin mit einer nostalgischen Note bevorzugen.
Sloe Gin – Die fruchtige Variante
Sloe Gin ist kein klassischer Gin, sondern ein Likör, der auf Gin-Basis hergestellt wird. Dabei werden Schlehenfrüchte im Gin mazeriert und anschließend gezuckert. Das Ergebnis ist ein rubinroter Likör mit fruchtig-süßem Geschmack und einem Hauch von Mandel. Perfekt für Desserts oder fruchtige Cocktails wie den Sloe Gin Fizz – die süß-fruchtige Seite des Gins für Liebhaber fruchtiger Noten.
Reserve oder Aged Gin – Der gereifte Genießer
Für einen tiefen und vielschichtigen Geschmack gibt es Reserve oder Aged Gin, der ähnlich wie Whisky in Holzfässern reift. Die Lagerung bringt warme Noten von Vanille, Eiche und Karamell hinzu und verleiht dem Gin eine besondere Komplexität. Für Kenner, die einen Gin gern pur genießen, ist dieser Stil eine spannende Wahl.
Flavored Gin – Die aromatische Vielfalt
Flavored Gin hebt Gin-Kreationen auf eine neue Ebene, indem er mit besonderen Aromen wie Zitrusfrüchten, Beeren, Gewürzen oder sogar Kräutern versetzt wird. Anders als beim New Western Gin, bei dem die Aromen während der Destillation eingebracht werden, werden die Zusätze bei Flavored Gin meist nachträglich hinzugegeben. Das Ergebnis sind oft bunte und geschmacksintensive Gins, die besonders in fruchtigen Cocktails oder pur auf Eis überzeugen. Perfekt für alle, die gerne Neues probieren!
Egal, ob klassisch oder modern, Gin bietet unendlich viele Möglichkeiten. Vom puren Genuss bis zum ausgefallenen Cocktail – es gibt immer wieder neue Seiten zu entdecken. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!

In der Welt des Gins gibt es unendlich viel zu entdecken – und mit jeder Flasche die Möglichkeit, neue Aromen und Geschichten zu genießen.
Viel Spaß beim Erkunden!
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