Korn – ein Wort, das in Deutschland mehr bedeutet als nur Getreide. In der Welt der Spirituosen steht Korn für Tradition, Bodenständigkeit und einen ehrlichen Geschmack. Er ist als klare und schnörkellose Spirituose bekannt, die besonders in Norddeutschland seit Jahrhunderten beliebt ist. Was genau macht Korn aus? Und warum erlebt er gerade eine Renaissance in der modernen Barwelt?
Die Unterschiede – Korn, Kornbrand und Doppelkorn
Korn wird häufig als “das deutsche Nationalgetränk” bezeichnet und unterscheidet sich von anderen Spirituosen durch seine klare, milde Charakteristik. Korn muss mindestens 32 % Vol. Alkohol enthalten und wird in der Regel aus Getreide wie Weizen, Roggen oder Gerste hergestellt. Für einen „Doppelkorn“ steigt der Alkoholgehalt auf 38 % Vol., was ihn intensiver, aber dennoch mild im Abgang macht. Kornbrand, der „edlere“ Bruder, wird aus besonders hochwertigem Getreide destilliert und ist ein wenig komplexer im Geschmack.
Die Geschichte des Korns – Von Klöstern und Kornbrennern
Die Wurzeln des Korns reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde Korn in Klöstern als Heilmittel und Getränk für besondere Anlässe gebrannt. Mit der Zeit verbreitete sich die Kornproduktion in ländlichen Regionen Norddeutschlands, besonders in Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Korn wurde nicht nur zu einem Alltagsgetränk der Bauern, sondern auch zu einem Symbol des deutschen Handwerks.
Herkunft – Ein stolzes Norddeutschland-Erbe
Korn ist in Norddeutschland tief verwurzelt und gilt als regionale Spezialität, die bis heute eng mit Tradition und Lokalität verbunden ist. Die Herstellung ist nach wie vor stark reguliert, um die Reinheit und Qualität der Spirituose zu gewährleisten. In den Kornbrennereien, die teilweise seit Jahrhunderten bestehen, wird das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben.
Herstellung – Der Weg vom Getreide ins Glas
Die Herstellung von Korn ist ein kunstvoller Prozess. Die Basis bildet hochwertiges Getreide, das zunächst geschrotet und mit Wasser vermischt wird. Nach dem Maischen und Fermentieren folgt eine sorgfältige Destillation, die den klaren, reinen Geschmack von Korn hervorbringt. Das Destillat reift meist nicht lange, sodass der natürliche Charakter des Getreides erhalten bleibt – das unterscheidet Korn auch von Whiskys und anderen gereiften Spirituosen. Der Einsatz von modernen Destillationsmethoden bringt heute besonders milde Varianten hervor, die auch pur überzeugen.
Korn heute – Ein Klassiker im neuen Gewand
Obwohl Korn traditionell in ländlichen Regionen verankert ist, hat er in den letzten Jahren zunehmend Einzug in die moderne Barszene gehalten. Korn wird in Cocktails und Mixgetränken neu interpretiert, was ihm eine neue Zielgruppe erschließt und alte Vorurteile überwindet. Korn ist kein einfacher “Schnaps” mehr – er ist ein Statement, das für Authentizität und Qualität steht.
Korn ist mehr als nur ein einfaches Getränk – er verkörpert deutsche Kultur und Tradition im Glas. Ob als Doppelkorn oder in moderner Form als Bestandteil eines Cocktails, Korn bleibt ein Klassiker, der für viele noch unentdeckt ist. Also: Prost auf den deutschen Klassiker und die moderne Renaissance einer traditionellen Spirituose!
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